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Karten-Nr.: |
146 |
Kategorie: |
Industriegebäude |
Serien-Nr.: |
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Stempel: |
01.12.1914 |
Verlag: |
Max Wichmann, Harburg |
Zustand: |
Leichte Kratzer/Beschädigungen |
Format: |
Klein |
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Farbig: |
Nein |
Gelaufen: |
Ja |
Teil einer Serie: |
Nein |
Objekt noch existent: |
Ja |
Geo-Koordinaten: |
53.451133333333, 9.9893111111111 |
Der Betrachter sieht hier eine schöne Grossansicht der ehemaligen Heimstätte der Jute - Spinnerei u. Weberei AG Hamburg -Harburg kurz der Jute Fabrik.
Die Fabrik wurde als erster Grossbetrieb und Aktiengesellschaft im Stadteil Wilstorf im Jahre 1883 gegründet. Produziert wurden hier hauptsächlich Jutesäcke, welche in grossen Mengen von der stark wachsenden Harburger Industrie benötigt wurden. Abnehmer waren die Düngemittel-, Salpeter-, und Mühlenindustrie.
Bereits 1891 beschäftigte die Jute, wie sie bei den Harburgern genannt wurde, über 1600 Arbeiter und Arbeiterinnin.
Wie in allen Industriebetrieben vor 1900 waren auch hier die Arbeitsbedingungen für die Arbeiter schlecht. (Die Kinderarbeit wurde erst 1892 abgeschafft und bis dahin mussten auch die in der Jute arbeiten).
Der Bau der Heimstätte wurde 1912 abgeschlossen und diente hauptsächlich als soziale Einrichtung für die Arbeiter und ihre Familien. Unter anderem war hier eine Kinderkrippes owie eine Warteschule untergebracht. Die Heimstätte lag ausserhalb des eigentlichen Werksgeländes an der Ecke Jutestrasse und Nöldekestrasse, wo man das Gebäude auch heute noch sehen kann.
20 Jahre nach seiner Erbauung wurde die Heimstätte schon nicht mehr von der Jute genutzt, da wirtschaftliche Krisen die Fabrik ruinierten. Das Fabrikgelände wurde danach von der Phönix AG übernommen und dem Harburger Traditionsbetrieb eingegliedert..
Ab 1932 nahm die Entwicklung der Heimstätte einen schicksalhaften Lauf, das Gebäude wurde zum Harburger Polizeipräsidium umgebaut. Ab 1933, mit Beginn der Machtergreifung der Nationalsozialisten, ging von dieser Stelle Verfolgung und Terror durch die GESTAPO aus, welche bis 1938 das Gebäude kontrollierte. Von hier aus sind Menschen verschleppt und deportiert worden. Eine Gedenktafel in der Häuserwand erinnert heute an dieses Schreckenszeit.
Heute ist die Nutzung wieder friedlicher, es ist dort wieder ein Polizeirevier zu finden.
Sehen Sie sich die zweite soziale Einrichtung direkt neben der Heimstätte, den Margaretenhort an:
Evangelisches Kinderheim Margaretenhort Hamburg - Harburg |
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